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Authentitätsprüfung digitaler Fotos

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„Authentitätsprüfung digitaler Fotos“, Arbeitshilfen, in: WIKIa Szlachta [Onlinefassung]; URL:http://www.de.szlachta.wikia.com/, Zugang .. . .. . 20... .


Umschreibung der Geschichte an der Quellengattung Bildmaterial

Viele kennen die von George Orwell im Roman "1984" beschriebene Methode der Neusprache. Orwell hat dabei keinen Tatbestand erdichtet, sondern nur literarisch einen vielfach gängigen Sachverhalt der Umschreibung der Geschichte an der Quellengattung Bildmaterial verdichtet.

Der vermutlich bekannteste Fall ist die "dynamische" Geschichtsschreibung der sozialistischen Machthaber in der Sowjetunion bei der Retuschierung des agitierenden Lenins, wo nach und nach die anbeistehenden Personen wegradiert wurden.

Dennoch es gibt eine Vielzahl von derartigen Geschichtsanpassungen, wobei die elektronische Bildbearbeitung solche Manipulationen wesentlich erleichtere.

Auf dem Markt erschien eine kostenlose Anwendung "Izitru" welche elektronischen Bildern auf ihre Authentizität überprüft: "Dieses Foto ist mit hoher Sicherheit authentisch", heißt es, wenn das Programm keine Bildmanipulation entdecken kann. Der Dienst soll helfen, die Echtheit ihrer Bilder zu belegen. Das klappt ganz automatisch - und zuverlässig.

Obwohl es hauptsächlich für Fotografen und Nachrichtenagenturen entwickelt und eingesetzt wird, stellt ebenfalls für die historische Forschung ein willkommenes Instrument dar. Dies um so mehr, als sich die Erarbeitung von Geschichtsabläufen immer mehr von den Printmedien in den Bereich der elektronischen Medien verschiebt und folglich ein verstärktes Aufkommen solcher Manipulationen zu beobachten ist.

Eingabefenster des kostenlosen Werkzeugs zur Authentitätsanalyse von Bildmaterial

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[Zugang zur Überprüfung des Bildmaterials

Zugang zur Überprüfung von JPEG/JPG-Dateien

Hier ein Nachdruck des entsprechenden Artikels auf Spiegel Online (Spon):


Wenn Izitru ein Bild bemängelt, dann mit Recht

Ob ein Bild echt oder frisiert, original oder kopiert ist, ist im Internet oft schwer festzustellen. Nur Experten können nachweisen, ob ein Bild nachträglich manipuliert wurde. Das ist ein Problem für all diejenigen, die authentische Bilder im Internet anbieten wollen: Wie können sie nachweisen, dass ihr Bild echt und nicht gefälscht ist?

Der neue Online-Dienst Izitru (gesprochen "Is It True?", zu Deutsch: "Stimmt's?") will eine Antwort auf diese Frage gefunden haben]. Er analysiert fragwürdige Bilder und gibt ein Urteil ab: "Starkes Vertrauen, Originaldatei von der Kamera" oder "Manipulation wahrscheinlich". 

Das Ergebnis wird als öffentliche Urkundesamt Bild und Analysedaten ausgestellt. Wer mit einem der automatischen Urteile nicht einverstanden ist, kann eine Neubewertung anregen. Schließlich lautet das Izitru-Motto "zweifellos echte Fotos". Es richtet sich an Fotografen, nicht an Konsumenten.Hinter Izitru stecken zwei erfahrene Digitalbild-Experten, Kevin Connor und Hany Farid, letzterer ist ein ausgewiesener Experte im Nachweisen von Bildmanipulationen]. Seine statistischen Methoden kommen auch bei Izitru zum Einsatz, wo Eingriffe mathematisch bewiesen werden können.

Tatsächlich gibt es viele Ansätze, um einem Fotopfusch auf die Spur zu kommen. Die meisten Experten verlassen sich zunächst auf ein geübtes Auge, um typische Artefakte von Bildbearbeitungssoftware in verschiedenen Bestandteilen des Bildes aufzuspüren. Erstaunlich eindeutig funktioniert die sogenannte Error Level Analyse (ELA), mit der verschobene Bildelemente identifiziert werden können.

Izitru wendet nicht alle bekannten Algorithmen auf die zur Prüfung hochgeladenen Bilder an. Es geht um eine schnelle und trotzdem sichere Einschätzung. Und wenn Izitru ein Bild bemängelt, dann mit Recht. Eine komplexere oder gar subtilere Manipulation ist derzeit bestenfalls manuell nachweisbar - und oft nicht einmal mit großer Sicherheit, wie die Diskussion um die angebliche Bildmanipulation beim World Press Photo Award 2013 zeigte.

Dort führte das all zu "magische" Siegerbild des norwegischen Fotografen Paul Hansen zu Streit um dessen Authentizität. Erst ein Experten-Gutachten anhand der originalen Raw-Dateien ("frisch von der Kamera") konnte Hansen entlasten: "Es ist eindeutig, dass das veröffentlichte Foto im Hinblick auf allgemeine und einzelne Farbgebung und Farbtiefe retuschiert wurde. Darüber hinaus finden wir jedoch keinen Beweis für signifikante Fotomanipulation oder eine Zusammensetzung aus mehreren Bildern."

Quelle:

Der Spiegel Online (Spon) vom 06. 5. 2014, Zugang 6. V. 2014


archiviert:
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